Heimatgeschichte

Die norddeutsche Landschaft, in der ich aufgewachsen bin, ist für mich auch heute noch meine Heimat – obwohl ich seit fast 40 Jahren woanders wohne. Aber die Orte der Kindheit sind eben etwas Besonderes – und bleiben ein Leben lang „Heimat“.

Die verlorene Heimat der Eltern

Stolp MühlentorDas fällt mir ein, wenn ich an meine längst verstorbenen Eltern denke. Sie stammten aus dem früheren Osten Deutschlands und verloren in Folge des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat. Für meinen Vater war der Verlust besonders schmerzhaft. Er bemühte sich, die Geschichte seiner Heimat – und der Familie – meinen Geschwistern und mir nahezubringen.

Stolp Rathaus„Vaterland? Mein Vater hatte kein Land.“ In der Heimatliebe meines Vaters hatte der Besitz von Grund und Boden keinen Platz. Seine Sehnsucht bezog sich auf die Menschen, die in seiner Heimatstadt Stolp (Hinterpommern) und in Sensburg (Ostpreußen), dem Geburtsort seiner Eltern, gelebt hatten. Und auf die Landschaft: den Ostseestrand bei Stolpmünde und die masurische Seenplatte.

Sensburg MarktMit Wehmut erinnere ich mich an die Geschichten, die mein Vater und meine ostpreußischen Großeltern uns Kindern erzählten. Den ostpreußischen Dialekt der Großeltern vermisse ich sehr. Mit der Sprache ist auch ein „Menschenschlag“ verloren gegangen: „Ostpreußisch“ war nicht nur eine Sprache, sondern auch eine Mentalität.

Der kulturelle Verlust

KuschtenDer Untergang der Kultur des früheren deutschen Ostens ist nicht nur für uns Deutsche ein Verlust. Er ist Teil der gemeinsamen Geschichte der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn. Dieses Erbe sollten wir bewahren.

Die beiden ersten Aufnahmen stammen aus Stolp/Pommern (Mühlentor, Rathaus), der Heimat meines Vaters. Auf dem dritten Bild ist der Marktplatz von Sensburg/Ostpreußen zu sehen, der Heimat seiner Eltern. Das letzte Bild zeigt eine Ansichtskarte aus Kuschten/Kreis Meseritz. Hier wuchs meine Mutter auf.